Schon zu Beginn wurde die Geduld der Anwesenden arg strapaziert. Fast eineinhalb Stunden länger als angekündigt mussten die Wartenden ausharren bis der Turnierleiter die erste Runde freigab. Als Begründung für die Verspätung gab man technische Probleme bei der Ermittlung der aktuellen Wertungszahlen an.
Nach vielen Jahren mit Zeitnotschlachten und Sonderregeln für die Endphase der Partie hat endlich auch bei diesem Turnier eine zeitgemäße Bedenkzeitregelung mit 30 Sekunden Inkrement je Zug Einzug gehalten. Leider wurde diese Neuerung durch die heftig kritisierte und nirgends angekündigte Entscheidung der Turnierleitung, zur besseren Einhaltung des Zeitplans ab dem 70. Zug das Inkrement von 30 auf 5 Sekunden herabzusetzen, aber gleich wieder ad absurdum geführt.
144 Spielerinnnen und Spieler meldeten für das A-Turnier, das trotz des bescheidenen Preisfonds mit 2 Internationale Meistern und 8 FIDE-Meistern auch qualitativ hochwertig besetzt war. Das Turnier gewann mit Timur Kocharin jedoch ein noch titelloser junger Spieler aus Württemberg.
Für die Schachfreunde Forst nahm lediglich Karl Dauner im A-Turnier den Kampf um die Punkte auf. Mit 3 Siegen, von denen einer kampflos war, 2 Remisen und 2 Niederlagen kam er am Ende auf 4 Punkte aus 7 Runden. Damit konnte er seinen Startrang um 10 Plätze verbessern, sowie ein paar ELO- und DWZ-Zähler dazu gewinnen. Richtig zufrieden war Karl dennoch nicht, da ihm einerseits in 2 Partien das Glück zur Seite stand und er andererseits in 2 weiteren Partien nichts Zählbares aus seinen guten Stellungen herausholen konnte.
Die Momentaufnahmen aus der Partie der 5. Runde verdeutlichen den unsteten Verlauf des Turniers.
Am letzten Spieltag gab es noch eine unschöne Szene, als ein Zuschauer vom Turnierleiter in unfreundlichem Ton des Saales verwiesen wurde, weil er in Unkenntnis der Turnierregeln dort einen Blick auf sein eingeschaltetes Mobiltelefon geworfen hatte.
Insgesamt fällt das Fazit zum 32. Sulzfeld Open gemischt aus. Spielbedingungen und Verpflegung waren in Ordnung aber bei der Turnierorganisation und -leitung gibt es noch Verbesserungspotential. Man darf auf die 33. Ausgabe im nächsten Jahr gespannt sein.
Bericht: Karl Dauner