Am 5. Spieltag ging die Siegesserie der Forster Ersten zu Ende. Obwohl Forst deutlich favorisiert war, musste sich die Mannschaft gegen Neureut nach dramatischem Verlauf mit einem Unentschieden begnügen.
Nach ziemlich ausgeglichenem Partieverlauf, willigte Julian Dauner ins Remis ein, nachdem er sich an den anderen Bretten überzeugt hatte, dass die Forster Chancen auf einen Mannschaftssieg intakt waren.
Diese Annahme erwies sich bald darauf jedoch als Trugschluss. Klaus Häfner hatte seinen nominell klar unterlegenen Gegner in starke Zeitnot gebracht und stand auf Gewinn. Doch dann verlor er bei seinen Überlegungen, wie dieser am besten umzusetzen war, komplett die Uhr aus den Augen und überschritt im 27. Zug die Zeit.
Dasselbe Schicksal ereilte auch Steffen Hoffmann, der sich schon einige Züge lang nur durch das Inkrement über Wasser halten konnte. Steffen hatte einen Bauern geopfert und richtig eingeschätzt, dass sein Läuferpaar das materielle Defizit ausgleichen würde. Doch in einem kurzer Moment der Unaufmerksamkeit überschritt auch Steffen die Bedenkzeit.
Nach diesem überraschenden Rückstand stemmte sich Forst gegen die drohende Niederlage. Das leistungsgerechte Schwarzremis von Markus Wiederspahn nach unspektakulärem Verlauf der Partie half dabei leider nur bedingt weiter.
Erst nach dem Sieg von Karl Dauner, dessen Gegner spielentscheidend die Bildung eines starken Freibauern zuließ, keimte wieder Hoffnung auf. Die Partie verlief lange in ausgeglichenen Bahnen, bevor Karls Gegenspieler nach Ablehnung eines Remisangebots den entscheidenden Fehler beging.
Auch bei Harald Löffler bewegte sich die Stellung lange in der Remisbreite. Aber just nach der Zeitkontrolle hätte Harald die Partie für sich entscheiden können. Er wählte jedoch eine Fortsetzung, die nur zum Remis reichte.
Dem Augenschein nach sollten in den beiden noch laufenden Partien nicht mehr als zwei Unentschieden herausspringen, was die Forster Niederlage bedeutet hätte. Martin Fohler und Gerhard Brückel bewiesen in dieser Situation großen Kampfgeist und retteten das Mannschaftsremis.
Martins Kontrahent hatte eine Qualität geopfert, besaß aber mit seiner zentralen Bauernwalze ausreichendes Gegenspiel. Martin zeigte wieder einmal, dass er im Endspiel in seinem Element ist und setzte seinen Gegner so unter Druck, dass dieser total den Faden verlor und Martin einen etwas glücklichen, aber stark erkämpften Sieg bescherte.
Gerhard Brückel hatte ebenfalls die Qualität geopfert, besaß dafür aber mit seinem formidablen Läuferpaar mehr als ausreichende Kompensation und starken Königsangriff. Zwei Züge vor der Zeitkontrolle hätte Gerhard mit einem Bauernvorstoß alle Schleusen öffnen können, übersah diese Möglichkeit in großer Zeitnot aber.
Nach der Zeitkontrolle hielt er den Druck aufrecht und nötigte seinen Gegenspieler, den Materialvorteil zurückzugeben und in ein Turmendspiel abzuwickeln. Das Endspiel wurde von beiden Seiten verbissen geführt und glich einer Achterbahnfahrt, in der beide Spieler wechselseitig auf Gewinn standen. Die aufregende Kampfpartie endete schließlich nach 75 Zügen friedlich mit der Punkteteilung.
Nach den beiden unglücklichen Partieverlusten ist die Forster Erste mit einem blauen Auge davongekommen und liegt weiterhin auf dem zweiten Tabellenplatz.
Bericht: Karl Dauner