Am vergangenen Sonntag trafen im Halbfinale des Bezirksmannschaftspokals die Mannschaften aus Forst und Waldbronn aufeinander. Weil das Alte Feuerwehrhaus nicht zur Verfügung stand, fand die Begegnung im Foyer des Alex-Huber-Forums statt.
Waldbronn trat in bestmöglicher Besetzung an und war dadurch klar favorisiert, auch wenn Forst mit einer starken Mannschaft dagegenhielt. Da bei Pokalspielen die Rangliste nicht bindend ist, entschied sich Forst für eine taktische Aufstellung, um seine Erfolgschancen zu verbessern. Fast hätte sich diese Finte ausgezahlt, denn es entwickelte sich ein spannender Kampf, in dem Forst auch als Sieger hätte hervorgehen können.Markus Wiederspahn „opferte“ sich am 1. Brett gegen den stärksten Gästespieler, der fast 300 Punkte mehr auf die DWZ-Waage brachte. Markus kam schlecht aus der Eröffnung und verlor einen Bauern sowie das Rochaderecht. Seine anschließenden Versuche, Verwirrung zu stiften, führten zu einer chaotischen Partie, in der sein Kontrahent aber stets den Überblick bewahrte, seinen Vorteil weiter vergrößerte und verdient gewann.
Nur an Brett 2 hatte Forst eine nominellen Vorteile, weshalb hier ein Sieg fast verpflichtend war, um Chancen auf das Weiterkommen zu bewahren. Julian Dauner hielt dem Erfolgsdruck stand, spielte eine saubere Positionspartie, die er bereits im Mittelspiel taktisch für sich hätte entscheiden können. Nachdem Julian diese Gelegenheit verpasste, kam es zu einem vorteilhaften Endspiel, das er souverän mit Hilfe seines freien d-Bauern für sich entschied.
Karl Dauner sah sich am 3. Brett einer ungewöhnlichen und etwas dubiosen Eröffnungsvariante gegenüber. Nach einem schwächenden Bauernzug seines Gegenspielers hätte er mit einem vorübergehenden Springeropfer in einer mehrzügigen Abwicklung einen Bauern gewinnen können, übersah diese Möglichkeit aber komplett. Stattdessen versuchte Karl mit positionellen Mitteln einen kleinen Vorteil nachzuweisen. Seinem erfahrenen Gegner gelang es aber, nach und nach auszugleichen. Danach verlief die Partie stets in der Remisbreite und endete standesgemäß mit der Punkteteilung.
An Brett 4 saß David Scheja demselben Waldbronner Spieler gegenüber, mit dem er bereits in der Verbandsrunde erfolglos die Klingen gekreuzt hatte. Da die Eröffnungsphase nicht so gut für David verlaufen war, probierte er, seine positionellen Defizite mit einem Angriff am Königsflügel auszugleichen. Beide Spieler waren bereits in hochgradiger Zeitnot, als dem Gästespieler ein kapitaler Fehler unterlief, der David die Chance zum Gewinn der Partie und zum Mannschaftssieg eröffnete.
Leider übersah er diese Gelegenheit und stellte stattdessen zwei Züge später die Dame ein. Mehr Pech geht nicht!
Bericht: Karl Dauner